Kommentar von Orhan Kara zur von Grünen und LINKEN geforderten Zweckentfremdungssatzung gegen Wohnungsnot

Hildesheim möchte immer Großstadt sein. Strebt immer nach den Ruf als Metropole. Aber wenn es dann Fragen gibt die sich einer Großstadt stellen – wie z.B. die Wohnungsnot – dann ist man plötzlich wieder nur Provinz und das ganze lediglich ein Problem der Großstädte.

Aber weglaufen gilt nicht. Hildesheim ist eine Großstadt. Vorhandener Wohnraum muss auch hier besser genutzt werden. Bauland ist knapp! Leerstand, Wohnraumverschwendung und Zweckentfremdung müssen mit allen Mitteln bekämpft werden. Hier im Rat wurden – in Ausschusssitzungen – Argumente genannt, wegen denen ein solch scharfes Schwert (wie eine Zweckentfremdungssatzung) für Hildesheim völlig unangebracht sei. Ich möchte Sie daran erinnern dass es ein Niedersächsisches Landesgesetz dazu gibt. Hildesheim liegt nach meinem Wissen in Niedersachsen. Es ist sogar die Achtgrößte Stadt im Bundesland. Man kann also davon ausgehen dass die Landesregierung auch  Hildesheim mit diesem Gesetz gemeint hat. Meine Damen und Herren von SPD und CDU, ihre Landesparteien haben dieses Gesetz angeschoben, eigentlich sollte man meinen dass Sie daher dieses Gesetz unterstützen werden. Das Sie es nicht tun, zeigt leider dass sie nicht wirklich Interesse daran haben die Wohnungsnot in Hildesheim mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu bekämpfen.

Im Grundgesetz Artikel 14 heißt es „Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.“ Leerstand, Wohnraumverschwendung und Zweckentfremdung schaden der Allgemeinheit. Es ist Aufgabe des Rates diesen Schaden von der Gesellschaft abzuwenden. Wenn es sein muss auch gegen den Widerstand von Eigentümern. Wir müssen zeigen das wir handlungsfähig sind. Nur dann werden wir es schaffen auch eine freiwillige Zusammenarbeit mit den Eigentümern zu erreichen.

Boden ist Allgemeingut wie Luft und Wasser und sollte auch als Teil der Grundversorgung, also der Daseinsvorsorge gelten. Der Boden darf nicht mehr dem freien Spiel des Marktes überlassen werden. Eingriffe in den Markt sind notwendig um wieder gesellschaftliche Gerechtigkeit herzustellen. Da Bedarf es noch einiger gesetzlicher Regelungen um diesen Missstand zu beheben.