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Containerdörfer sind nicht die Lösung! LINKE im Stadtrat kritisiert verengte Debatte

Die Stadt Hildesheim plant zur Unterbringung von Geflüchteten nun zusätzlich auf Sammelunterkünfte auf Containern zu setzen.
DIE LINKE im Stadtrat fordert die Stadt Hildesheim auf alternative Optionen zu Containerunterkünften ernsthaft voran zu treiben.

„Solange in Hildesheim hunderte leere Wohnungen dem Markt entzogen werden, sollten wir keine Debatte über teure Container-Sammelunterkünfte führen“, erklärt Fraktionsvorsitzender Maik Brückner. „Ich bin die Ausreden satt! Seit Jahren wird über eine Zweckentfremdungssatzung gesprochen um Leerstände nutzbar zu machen – aber es passieren nur kleine Minimalanreize für Vermieter*innen ihren leerstehenden Wohnraum zur Verfügung zu stellen. In der jetzigen Situation Wohnraum leerstehen zu lassen ist zutiefst unmoralisch“, so Brückner weiter.

Aike Vathauer, Mitglied der Linksfraktion dazu: „Wir müssen jetzt endlich alle Instrumente für mehr Wohnraum in Hildesheim in Betracht ziehen. Mit einer Zweckentfremdungsatzung könnte der Druck auf Eigentümer erhöht werden, die über lange Zeit unbegründet Wohnraum dem Markt entziehen. Im Grundgesetz steht „Eigentum verpflichtet.“ Und ja: Im Zweifel sind auch Enteignungen im Sinne des Baugesetzes zu prüfen.“

Zur Nachhaltigen Unterbringung von Geflüchteten und der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für alle war zuletzt im „bundesbaublatt“ zu lesen. Demnach ist es möglich, Gefüchtetenunterkünfte zu bauen, die später als reguläre Sozialwohnungen genutzt werden können.
“Die kommunale Gesellschaft für Bauen und Wohnen Hannover mbH (GBH) wurde erstmals 2013 von der Stadtverwaltung mit dem Neubau von vier Flüchtlingswohnheimen für je 50 Personen betraut… Bemerkenswert: Die Gebäude werden in konventionellem Mauerwerksbau mit zeitgemäßen energetischen Standards und nach wirtschaftlich sowie ökologisch nachhaltigen Gesichtspunkten geplant und gebaut.“ (Bundesbaublatt, https://www.bundesbaublatt.de/artikel/bbb_Erst_Fluechtlingsunterkunft_dann_Sozialwohnungen-2587965.html ).

Nachhaltige Baupolitik statt Durchwursteln

Hildesheim könnte eine Modellstadt für serielles Bauen von Flüchtlingsunterkünften werden, die später zu Sozialwohnungen umgewidmet werden können. Die Scholz-Ampel sieht im 14-Punkte-Plan das serielle Bauen für den sozialen und bezahlbaren Wohnungsbau als einen Schlüssel. Rotgrün in Niedersachsen geht endlich die Gründung der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft an, die bezahlbare Wohnungen bauen will. Hildesheim muss sich nun dafür bewerben und mit dem Wohnungsbauprogramm nachhaltige Flüchtlingsunterkünfte als Modellprojekt für serielles Bauen ins Spiel bringen.

Stärkster Mietenanstieg im Landkreis Hildesheim seit 12 Jahren

Hildesheim. Die Mieten im Landkreis Hildesheim sind im Krisenjahr 2022 kräftig erhöht worden und erreichen einen Rekordanstieg von 6,05 Prozent. Das geht aus einer Anfrage des niedersächsischen LINKEN-Bundestagsabgeordneten Victor Perli hervor, der nach der Entwicklung der Erst- und Wiedervermietungsmieten in Niedersachsen fragte. Lag der Quadratmeterpreis für die Kaltmieten in 2021 im Landkreis noch bei 6,94 €/m² stiegen sie 2022 auf 7,36 €/m² an. Am teuersten waren die Angebotsmieten 2022 in den Kreise Harburg und Lüneburg, wo Wohnungssuchende 10,50€/m² bzw. 10,03€/m² für die Kaltmiete aufwenden mussten.

DIE LINKE fordert politische Konsequenzen. „Die drastisch steigenden Wohnkosten sind auch für Menschen mit durchschnittlichen Einkommen eine erhebliche Belastung. Alle bisherigen Versuche den Anstieg der Mieten zu bremsen, sind in fast allen Städten und Kreisen gescheitert. Der Bundestag muss sich endlich trauen, die Mietpreise zu begrenzen. Es ist Aufgabe der Politik bezahlbaren Wohnraum für alle Bevölkerungsschichten zu sichern“, sagt LINKEN-Abgeordneter Perli.

Maik Brückner, der für DIE LINKE im Stadtrat Hildesheim sitzt, bereiten die immer weiter steigenden Mietkosten große Sorgen: „Schon in der Vergangenheit mussten Mieterinnen und Mieter einen hohen Anteil ihres Einkommens für die Wohnung ausgeben und dieser steigt weiter stetig an. Zusätzlich werden die Menschen durch die hohe Inflation belastet. Für viele Menschen in unserem Landkreis ist es eine große Herausforderung, überhaupt eine bezahlbare Wohnung zu finden. Das Land und die Kommunen müssen in sozialen und öffentlichen Wohnungsbau investieren.“

Foto von Aike Vathauer und Maik Brückner. Im Hintergrund Wörter eingeblendet für die DIE Linke im Stadtrat steht. Gut lesbar ist zum Beispiel: Gerechtigkeit, Solidarität, Wohnen, Sozial

Stadt Hildesheim beginnt Einstieg in Housing First – Links wirkt!

Am 19. Dezember beschloss der Hildesheimer Stadtrat den Haushalt für das Jahr 2023. DIE LINKE im Stadtrat konnte Verbesserungen für die Hildesheimer durchsetzen. So macht sich die Stadt Hildesheim auf den Weg Housing First umzusetzen, ein Konzept welches Wohnungslosen Wohnungen zur Verfügung stellt, ohne dass diese an Bedingungen geknüpft sind. In Hildesheim leben rund 150 Menschen auf der Straße, rund 500 haben keinen eigenen Wohnsitz. „Jeden kann es treffen – Wohnungslosigkeit betrifft alle gesellschaftlichen Schichten.“ heißt es in dem Antrag von DIE LINKE mit SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und Die PARTEI. Bis Juni 2023 soll die Verwaltung ein Konzept und Finanzfolgen für den Haushalt 2024 Vorlegen.

„Für uns ist klar: Wohnen ist Menschenrecht. Wir wollen den Teufelskreis durchbrechen: Wer keine Wohnung hat findet keinen Job und wer keinen Job hat findet keine Wohnung“, so Fraktionsvorsitzender Maik Brückner.

„Jetzt ist die Zeit endlich die Wohnungsnot in Hildesheim in den Griff zu kriegen. Während die einen nicht wissen wie sie eine bezahlbare Wohnung finden, bauen sich andere ihre Villa in die Stadt. So kann es nicht weitergehen“, ergänzt Aike Vathauer.

Für eine Stadt ohne Diskriminierung und dabei noch finanziellen Gewinn verbuchen

In weiteren Anträgen von Die LINKE soll durch neue Stellen die Verwaltung entlastet und Gleichzeitig bessere Bedingungen für Wohnungslose und Migrant*innen, geschaffen werden.

Außerdem wird eine Steigerung der Ausschüttung der Sparkasse Hildesheim an den kommunalen Träger in Höhe von 400.000€ erwartet. Damit lassen sich alle Anträge von Die Linke finanzieren.